Studiendesign

Studien haben gezeigt, dass Schulungsangebote für Ärzte zum Shared Decision Making (SDM) (dt.: Partizipative Entscheidungsfindung, PEF) zur Verbesserung der Arzt-Patienten-Beziehung und Zufriedenheit der Patienten beitragen. In den Schulungen lernen Ärzte, ihre Patienten partnerschaftlich bei Behandlungsentscheidungen mit einzubeziehen. Im klinischen Alltag ist es für Onkologen jedoch zeitlich schwierig, an einer externen SDM-Schulung teilzunehmen. Die Erprobung innovativer Schulungswege bietet sich hier als Lösungsweg an.

Ziel und Zweck der Studie

In dieser Studie sollen zwei neuartige CME-zertifizierte SDM-Schulungsstrategien für onkologisch tätige Ärzte evaluiert werden. Das Angebot möchte sich dabei an der Arbeitsrealität der Ärzte orientieren und soll diesen in Bezug auf örtliche und zeitliche Flexibilität entgegenkommen. Der Zeitaufwand für beide Schulungsarten beträgt jeweils 2 x 1 Stunde. Folgende zwei Schulungsarten werden angeboten:

1.       Kontextbezogenes SDM-Einzel-Training: Das Training wird vom einem Trainer/einer Trainerin der Forschungsgruppe mit den teilnehmenden Onkologen vor Ort in deren jeweiligen Praxen bzw. Arbeitsbereichen durchgeführt.

2.       SDM-Online-Training: Dieses kann ortsunabhängig am eigenen Computer bearbeitet werden.

Methode

Die Evaluation der beiden Schulungsstrategien erfolgt in einem dreiarmigen randomisiert-kontrollierten Prä-Post-Design. Das genaue Studiendesign ist in der unteren Abbildung dargestellt. Ärztliche Studienteilnehmer werden durch das Zufallsprinzip (Randomisierung) einer der zwei Schulungsstrategien oder der Kontrollgruppe zugeteilt. Die Kontrollgruppe kann nach der letzten Evaluation am Online-Training durchführen. Insgesamt können 180 onkologisch tätige Ärztinnen/ Ärzte an der Studie teilnehmen. Die Studie wird durch die zwei Studienzentren des Universitätsklinikums Heidelberg und des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorfs durchgeführt.

Um den Erfolg der Schulungen zu messen, werden Patientenkonsultationen per Video aufgezeichnet und im Anschluss von unabhängigen Beurteilern mittels eines validen Verfahrens eingeschätzt. Um die Konsultationen möglichst vergleichbar zu gestalten, werden diese mit Schauspielpatienten durchgeführt. Der Besuch des Schauspielpatienten wird vor der Konsultation angekündigt.

Der Aufwand für die teilnehmenden Ärzte/Ärztinnen ist überschaubar.